Schützenverein Methler 1830 e.V.

Aus der Broschüre anlässlich der Verleihung der Sportplakette des Bundespräsidenten. Zusammengestellt von Friedrich Deifuß († 2005 verstorben), langjähriger Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender des Schützenvereins.

 

Im Jahre 1830 wurde in Methler ein Schützenverein gegründet. In der ersten Versammlung wurde ein Schützenausschuss gebildet, der aus dem Dirigenten, dem Ortsvorstand und einem Obristen bestand. Man legte in der Satzung fest, dass die Vereinstätigkeit aus dem sportlichen Schießen und aus der Geselligkeit miteinander und mit den Bürgern bestehen soll. In einem gewissen Rhythmus sollten Schützen- und Volksfeste gefeiert werden. Die Bräuche zu diesen Festen waren streng. Jeder Schütze sollte nach Möglichkeit einen blauen Kittel, dazu entweder Hut oder Kappe tragen. Während des Festes und auf dem Heimgang sollten keine wilden Geräusche veranstaltet werden. Frauen und Mädchen durften nicht hemdsärmelig erscheinen, sondern sollten immer festlich und sittsam gekleidet sein. Das erste Fest wurde 1830 gefeiert. Nach einem wohlgeordneten Vogelschießen erkor der Schütze Gottfried Wilhelm Hagedorn die erste Königswürde. Es wurde eine Königskette und für die Königin ein Diadem beschafft, die noch heute im Besitz des Vereins sind. Die im Gründungsjahr gestiftete Fahne- „blaues Tuch mit weißer Schrift“ – ist erhalten geblieben und befindet sich im Vereinsarchiv. Die erste offizielle Satzung wurde am 20. Juni 1839 der Versammlung vorgelegt und gilt heute als ältestes Schriftstück. Für das sportliche Schießen wurde im Jahre 1828 eine Schießscheibe aus Gusseisen beschafft.

Bis 1914 wurden in regelmäßigen Abständen Schützen- und Volksfeste gefeiert; in der Zeit konnten 25 Schützen die Schützenkönigswürde erreichen. Die Feste waren zum Wohle der Bürger der Gemeinde angelegt. Nach den Wirren des ersten Weltkrieges wurde dann im Jahre 1929 die Vereinstätigkeit mit dem Abschluss eines Festes wieder aufgenommen.

Durch Eigenhilfe der Vereinsmitglieder wurde ein Schießstand für sportliches Schießen gebaut. Er enthielt sechs Luftgewehr- und vier Kleinkaliberbahnen von je 50 und 100 m. Von 1929 bis 1941 war der Verein Mitglied im „Deutschen Schützenbund“ und hat während dieser Zeit sportliches Schießen durchgeführt. In Jahre 1939 wurde ein vorläufig letztes Schützen- und Volksfest gefeiert.

Bedingt durch die bewegten und schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre ruhte der Verein bis zur Wiederbelebung im Jahre 1955. Mit einer neuen Satzung wurde dann im Jahre 1956 wieder ein Schützenfest gefeiert. Viele Bürger aus der Gemeinde, darunter ein großer Anteil Jugendlicher, wurden nun Mitglied. So konnte der Verein einen fundamentalen Aufbau mit starker Vereinstätigkeit erleben. Am 18. August 1957 wurde auf einstimmigen Beschluss der Versammlung eine aktive Sportschützenabteilung gegründet. Mit 30 Sportschützen wurden vorerst alle 14 Tage Übungsstunden abgehalten. Im gleichen Jahr konnte unter Selbsthilfe der aktiven Schützen eine Übungsanlage mit vier Luftgewehr- und Luftpistolenbahnen gebaut werden.

Durch die anwachsende Mitgliederzahl konnte der Aufbau der Schießsportabteilung und die Beschaffung von Sportwaffen durch den Verein geregelt werden.

Ab dem 5. September 1959 wurde durch einstimmigen Beschluss der Versammlung die Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund und somit im Landessportbund erklärt. Nachdem die Sportschützen bis dahin an Freundschaftswettkämpfen befreundeter Vereine teilgenommen hatte, konnten sie nun offiziell an Meisterschaften innerhalb des vorgeordneten Westfälischen Schützenbundes teilnehmen. Trainingsstunden wurden nunmehr bis zu zwei mal in der Woche durchgeführt. Der Schießsport erfreute sich zunehmender Beliebtheit vor allen bei den Jugendlichen. Dadurch war der Verein gezwungen, eine größere Schießanlage zu erstellen. Mit neun Schießbahnen für Luftgewehr und Luftpistole konnten nun die Aktiven ihre Trainingsarbeit grundsätzlich zweimal die Woche durchführen.

Seit 1959 werden bis zum heutigen Tage regelmäßig Wettkämpfe auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene durchgeführt. Im Jahre 1956 wurde das erste Schützen- und Volksfest unter großer Beteiligung der Bürger abgehalten. Alle 2 Jahre wurden nun diese Feste wiederholt.

Der Schützenverein Methler konnte 1980 sein 150-jähriges Bestehen feiern und erhielt die Ehrenplakette des deutschen Schützenbundes. Die Sportschützenabteilung treibt seit 1980 regelmäßig Breitensport in der hiesigen Turnhalle. Volleyball, Gymnastik und sonstige Ballspiele stehen zusätzlich auf dem Trainingsprogramm.

Der Schützenverein Methler 1830 e. V. unterhält mit sieben Vereinen freundschaftliche Verhältnisse zur gegenseitigen Unterstützung. Er ist Mitglied des Fachverbandes für sportliches Schießen beim Westfälischen Schützenbund und damit beim Deutschen Schützenbund, ist Mitglied des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, des Stadt- und des Kreissportbundes und Mitglied der Sporthilfe e. V.

 

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